Kreisdelegiertenkonferenz des SPD-Kreisverbandes Reutlingen
Zehn Tage nach der Bundestagswahl kamen am 1. Oktober 2013 die Delegierten des SPD-Kreisverbandes Reutlingen zur Neuwahl des gesamten Kreisvorstandes und der weiteren Gremien zusammen. Doch auch die erst kurz zurückliegende Bundestagswahl bestimmte den Abend im Uracher Hotel Graf Eberhard.
Eine lange Diskussion zu bevorstehenden Sondierungsgesprächen, zur geplanten Mitgliederbefragung und die im Wahlkampf betriebenen „Ausschließeritis“ war notwendig gewesen.
Dass auch auf regionaler Ebene einiges an Aufgaben und Terminen bevorstehe, erklärte Sebastian Weigle in seiner Ansprache. Offenkundiges Vertrauen wurde ihm anschließend erneut entgegengebracht: Weigle wurde einstimmig in seinem Amt als Kreisvorsitzender bestätigt. Auch Weigles bisherige Stellvertreter/innen Daniela Harsch, Rebecca Hummel und Landtagsabgeordneter Klaus Käppeler wurden deutlich wiedergewählt. Ebenso wurde die Wahl von fünf Delegierten für den Landesparteitag durchgeführt, der dieses Jahr erstmalig seit Ende des zweiten Weltkrieges in Reutlingen stattfindet wird.
Doch als Kreisborsitzender Weigle den Tagesordnungspunkt „Rückblick Bundestagswahl“ einleitete, wurde schnell deutlich: Die Diskussion hierzu würde an diesem Abend mit die meiste Zeit einnehmen. Dass die bevorstehende Mitgliederbefragung, als auch das ernüchternde Wahlergebnis die Mitglieder im Kreis umtreibt, wurde in einer umfassenden Diskussion ersichtlich. Dabei wurde nicht nur über mögliche Sondierungen mit der Union, sondern auch ein zukünftiges Koalieren mit den Linken debattiert. Minister Nils Schmid erklärte auf der Konferenz seines Wahlkreises: „Rot-rot-grün wird es diesmal nicht geben.“ Dennoch müsse in Zukunft ein notwendiger Klärungsprozess zwischen den Parteien von vornherein stattfinden, so der Wirtschafts- und Finanzminister. Zudem müsse die SPD sich bei weiteren Verhandlungen an ihren Inhalten orientieren und somit auf ihre Stärken vertrauen. Die Kandidatin des vergangenen Wahlkampfes Rebecca Hummel warnte davor, Kompromisse mit klaren Grenzen zu verwechseln. Und während sich dem einen beim Gedanken an eine große Koalition „der Magen umdreht“, forderten andere, die Angst vor einer großen Koalition abzubauen.